Mit dem Motto "Trauer geht durch den Magen”, eröffnete die Trauer Taskforce ihren Aufruf zu einer gemeinsamen Trauerwoche. Das Motto überraschte mich zunächst ein wenig. Also las ich zur Vorbereitung das Buch “Tränen im Asiamarkt” von Michelle Zauner. Die Autorin schreibt darüber, wie sie mit dem frühen Tod ihrer Mutter umgeht und über ihre Suche nach Identität und Trost. Dabei spielt Essen eine wichtige Rolle:
„Durch Essen drückte meine Mutter ihre Liebe aus.“
Die Trauer Taskforce, ein Netzwerk aus Trauerbegleiter:innen, rief vom 30.10. - 05.11.2023 zur Trauerwoche auf. In Deutschland, in den Niederlanden, in Österreich und in der Schweiz wurde zu gemeinsamen Veranstaltungen rund um “Eat. Cry. Repeat.” eingeladen. Essen kann helfen, Verluste zu verarbeiten. Es ermöglicht uns, unsere Gefühle auszudrücken, Erinnerungen zu bewahren und gemeinsam zu trauern.
Screenshots von der Trauerwoche 2023 im virtuellen Erinnerungsraum
Um einen ortsunabhängigen Raum während der Trauerwoche zu schaffen, lud die Trauer Taskforce täglich um 19:00 Uhr für eine Stunde in unseren virtuellen Erinnerungsraum ein. Es etablierte sich zum Abschluss ein Ritual, bei dem alle Gäste ihre Erinnerungen an Verstorbene im Zusammenhang mit Essen teilten. Von Gurkensalat bis Nusskuchen tauchten geschmackliche Erinnerungen auf.
In "Tränen im Asiamarkt" wird ebenfalls deutlich, wie Essen zum Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart werden kann. Michelle Zauner erinnert sich an die Mahlzeiten, die sie mit ihrer Mutter genossen hat, und wie diese Rituale eine Verbindung zu ihrer koreanischen Herkunft und ihrer Familie darstellen. Als Michelle Zauner ihre Mutter an Krebs verliert, wird sie mit einer unermesslichen Leere konfrontiert. Doch sie findet Trost und Verbindung durch das Essen, insbesondere durch die koreanische Küche ihrer Mutter. Diese Küche wird zu einem Weg, ihre Herkunft, Identität und vor allem ihre Trauer zu verstehen.
“Wenn ich also zum H Mart (Asiamarkt) fahre, dann bin ich nicht bloß auf der Jagd nach Tintenfisch und drei Bund Frühlingszwiebeln für einen Dollar; ich suche nach Erinnerungen. (...) Ich weiß, dass wir alle aus demselben Grund hier sind. Wir sind auf der Suche nach einem Stück Heimat oder einem Stück unserer selbst. Wir suchen nach einem Anklang davon in dem Essen, das wir bestellen, und in den Zutaten, die wir einkaufen.”
Aus "Tränen im Asiamarkt" von Michelle Zauner
Die Trauerwoche hat uns gezeigt, wie Essen in der Trauer Trost spenden kann. Es sind nicht nur die Aromen und Gerichte, die wir mit geliebten Menschen verbinden, sondern auch die Zubereitung und das Teilen von Mahlzeiten mit anderen Menschen. Und ich erinnerte mich an die Frühstücke meiner Kindheit bei den Großeltern, den Gemüsegarten und Kartoffeln mit Erbsen und Möhren.
Lilli Berger, VYVYT - aktualisiert am 06.11.2023
Mit dem Motto "Trauer geht durch den Magen”, eröffnete die Trauer Taskforce ihren Aufruf zu einer gemeinsamen Trauerwoche. Das Motto überraschte mich zunächst ein wenig. Also las ich zur Vorbereitung das Buch “Tränen im Asiamarkt” von Michelle Zauner. Die Autorin schreibt darüber, wie sie mit dem frühen Tod ihrer Mutter umgeht und über ihre Suche nach Identität und Trost. Dabei spielt Essen eine wichtige Rolle:
„Durch Essen drückte meine Mutter ihre Liebe aus.“
Die Trauer Taskforce, ein Netzwerk aus Trauerbegleiter:innen, rief vom 30.10. - 05.11.2023 zur Trauerwoche auf. In Deutschland, in den Niederlanden, in Österreich und in der Schweiz wurde zu gemeinsamen Veranstaltungen rund um “Eat. Cry. Repeat.” eingeladen. Essen kann helfen, Verluste zu verarbeiten. Es ermöglicht uns, unsere Gefühle auszudrücken, Erinnerungen zu bewahren und gemeinsam zu trauern.
Um einen ortsunabhängigen Raum während der Trauerwoche zu schaffen, lud die Trauer Taskforce täglich um 19:00 Uhr für eine Stunde in unseren virtuellen Erinnerungsraum ein. Es etablierte sich zum Abschluss ein Ritual, bei dem alle Gäste ihre Erinnerungen an Verstorbene im Zusammenhang mit Essen teilten. Von Gurkensalat bis Nusskuchen tauchten geschmackliche Erinnerungen auf.
In "Tränen im Asiamarkt" wird ebenfalls deutlich, wie Essen zum Bindeglied zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart werden kann. Michelle Zauner erinnert sich an die Mahlzeiten, die sie mit ihrer Mutter genossen hat, und wie diese Rituale eine Verbindung zu ihrer koreanischen Herkunft und ihrer Familie darstellen. Als Michelle Zauner ihre Mutter an Krebs verliert, wird sie mit einer unermesslichen Leere konfrontiert. Doch sie findet Trost und Verbindung durch das Essen, insbesondere durch die koreanische Küche ihrer Mutter. Diese Küche wird zu einem Weg, ihre Herkunft, Identität und vor allem ihre Trauer zu verstehen.
“Wenn ich also zum H Mart (Asiamarkt) fahre, dann bin ich nicht bloß auf der Jagd nach Tintenfisch und drei Bund Frühlingszwiebeln für einen Dollar; ich suche nach Erinnerungen. (...) Ich weiß, dass wir alle aus demselben Grund hier sind. Wir sind auf der Suche nach einem Stück Heimat oder einem Stück unserer selbst. Wir suchen nach einem Anklang davon in dem Essen, das wir bestellen, und in den Zutaten, die wir einkaufen.”
Die Trauerwoche hat uns gezeigt, wie Essen in der Trauer Trost spenden kann. Es sind nicht nur die Aromen und Gerichte, die wir mit geliebten Menschen verbinden, sondern auch die Zubereitung und das Teilen von Mahlzeiten mit anderen Menschen. Und ich erinnerte mich an die Frühstücke meiner Kindheit bei den Großeltern, den Gemüsegarten und Kartoffeln mit Erbsen und Möhren.
Lilli Berger, VYVYT - aktualisiert am 06.11.2023
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